Das gibt es doch gar nicht

Soll ich wirklich Bloggen, nur weil es so einfach machbar ist? Muss man da nicht schreiben können, so schreiben eben?

Die ersten Schritte als Blogger sind nun also online.


 

14.06.2025

Tag 9: Von Dutum nach Fusch an der Glocknerstraße – Das große Finale

90 km 4:30 Stunden 810 Höhenmeter 32°C
Insgesamt 
Ca. 940 km, 46 Stunden Fahrtzeit  und 6200 Höhenmeter in 9 Tagen. 

Kurz vor neun Uhr sitze ich auf dem Rad und treffe mich mit einem Kollegen an einer Kreuzung. Er ist auf dem Weg nach Kitzbühel zum Mountainbiken und Baden. In Erpfendorf sprechen wir uns kurz, dann beginnt für mich der lange Aufstieg bis Hochfilzen. Die Strecke führt über schöne Wege abseits der Bundesstraße, teilweise durch den Wald – eine willkommene Abwechslung.

Eine kurze Pause lege ich am Pillersee ein, bevor die letzten Höhenmeter anstehen. Die lange Abfahrt nutze ich für einen spontanen Halt beim Hüttwirt – ein Kaiserschmarrn muss jetzt einfach sein! Danach geht es weiter bergab bis Saalfelden, vorbei am Ritzensee. Es folgen noch zwei kleine Anstiege auf dem Tauernradweg, dann ist der Zeller See erreicht.

Als Bonus und eigentliches Ziel der gesamten Tour fahre ich noch ins Fuscher Tal. Dabei begegnen mir zahlreiche Fahrer auf den neuen dreirädrigen Motorrädern, meist von Bombardier. Ein kurzer Halt am Ortsschild, dann geht es zurück nach Bruck an der Glocknerstraße ins Hotel. Den Nachmittag verbringe ich im Schwimmbad, abends gibt es gutes Essen und ein Zwickl.

**Resümee meiner Tour**

Es lohnt sich, auf entschleunigte Art durch Deutschland zu reisen. In Erinnerung bleiben mir die vielen kleinen Ortschaften, in denen nichts mehr „läuft“, im Gegensatz zu anderen, die das Ortsbild sauber halten und Gemeinschaft leben. Städte, die besonders sehenswert sind, sind gleichzeitig touristisch fokussiert. Die Radwege unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland deutlich.
Überall begegnen einem die unterschiedlichsten Rad”sportler”, seien es Trainierende auf Renn- oder Gravelbikes, Reisende mit mehr oder weniger Gepäck (tlw. kritisch) oder die richtig Alten, die mit dem E-Bike noch mobil sind. Ich habe stets freundlich gegrüßt.

Auf meiner Tour waren die Kasseler Berge die Etappe mit den meisten Höhenmetern – nicht die Voralpen. Obwohl der Rückweg nach Traunstein noch einmal mit 1.000 Höhenmetern winkt.

Ich bin begeistert von meinem Koga F3, von meinen Beinen, die nie müde waren – eher der Rest des Mannes. Ich danke allen, die Anteil genommen und mir Glück gewünscht haben. Zum Schluss auch Danke an Komoot für die Routenplanung.

Die Idee entstand im Januar, weil irgendetwas in mir noch eine sportliche Leistung wollte. Die Phase der Weltumsegelung war literarisch abgearbeitet, genauso wie ein Longtrail oder Thru hike auf dem APT, PCT oder Te Araroa in Neuseeland (Chr. Thürmer ist Schuld). Nachdem in den Vorjahren einzelne 100+ Touren ohne Nachwirkung blieben, fehlte ein Ziel. Auch eine 24-Stunden-Tour konnte mich nicht begeistern. Bis ich dachte: Warum nicht zur Ella nach Fusch, wo ich schon zig Mal und seit über 50 Jahren zu Besuch war? Zack, gemacht.

Der Karsten

Admin - 19:53 | Kommentar hinzufügen